Armin Chodzinski – Malkontentista oder Hans Castrop II, Uqbar, Berlin
Aust dem Ankündigungstext:
In seinen vielschichtigen Arbeiten verwebt der Hamburger Künstler Armin Chodzinski virtuos Formate, Inhalte und Kontexte. Fragmente aus Popkultur, Werbe- und Unterhaltungsfernsehen, Unternehmenshymnen, Klassenkampf, Organisationstheorie, Kunst und Wirtschaft kondensieren sich in raumgreifenden Installationen, in Videos, Radiosendungen oder in auch als „Kunst-Musik-Bildungs-Revuen“ zu bezeichnenden Lecture Performances.
In der Ausstellung Malkontentista oder Hans Castorp II verschränkt der Künstler Zeichnungen von Grafiken und Diagrammen, eine Nebelmaschine, eine selbstgenähte Fahne und Der Zauberberg von Thomas Mann. Die Zeichnungen, deren Ursprung in Quartalszahlen, Businessmodellen, Geschäftsberichten und Organisationsforschung sich noch erahnen lässt, wirken manisch und losgelöst von jeglichem Wirklichkeitsbezug. Die Strukturen erklären keine Zusammenhänge, sind nicht mehr operativ wirksam, stellen nichts dar als sich selbst. Daneben, in der Ecke platziert der Künstler eine Fahne, auf die der Schriftzug „Malkontentista“ gestickt ist. Es ist eine Fahne der Unzufriedenheit, eine kämpferische Geste ohne Imperativ, eine verärgerte Bestandsaufnahme, die zugleich wieder in sich zusammenfällt. Zusammen mit dem wiederkehrenden Nebel bildet sie die Kulisse für den imaginären Hans Castorp, den Protagonisten aus Thomas Manns Der Zauberberg.
Armin Chodzinskis künstlerische Arbeiten sind gesellschaftlichen Organisationssehnsüchten und -prozessen inmitten einer fundamentalen Transformation gewidmet. Er verknüpft formal und inhaltlich Fragen der Kollektivität, der Romantik und einer gesellschaftlichen Struktur, die sich von hierarchischen Prinzipien zum Netzwerk und zum Schwarm entwickelt.
.
.